Hypnose im Coaching

 

Eine Einführung von Benjamin Koch

erschienen in Coach-Datenbank:

 

 


Gerade um die Effektivität von (Business-)Coachings zu verbessern, empfiehlt sich der Einsatz von Hypnose. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Entspannungstechniken und verbesserter Imagination von Zielzuständen über die Arbeit mit den Ressourcen des Klienten bis hin zu tiefer Trance, um beispielsweise Ängste abzubauen. Vor allem der tiefere Zugang zum Unbewussten des Klienten und die Verbesserung des Transferproblems sind wesentliche Bestandteile einer effektiven Hypnose. Das Verfahren der Hypnose soll folgend kurz vorgestellt werden.

 

1. Was versteht man unter Hypnose?

Hypnose wird im Allgemeinen als tranceähnlicher Zustand bezeichnet, welcher durch eine selektive Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist. Dieser tranceähnliche Zustand, der früher fälschlicherweise mit Schlaf gleichgesetzt wurde, konnte mit den Methoden der Kernspinresonanztomographie (MRT) und der Elektroenzephalographie (EEG) klar nachgewiesen werden. Bereits wenige Sitzungen können eine deutliche Veränderung bewirken; entsprechend vielseitig wird die Hypnose und ihre Techniken in der (Psycho-)Therapie verwendet.

Hypnose kann beispielsweise zur Behandlung von Depressionen, Ängstlichkeit, Sprechstörungen, zur Steigerung des Selbstwertgefühls, zum Stressabbau oder bei Schlafstörungen eingesetzt werden (vgl. Revenstorf, 2003). Ein weiteres bedeutsames Einsatzgebiet der Hypnose ist die Behandlung von Abhängigkeiten und Substanzmissbrauch.

 

Hypnose im Coaching

Im Coaching wird Hypnose zur Verbesserung verschiedenster Anliegen genutzt. Mögliche Anlässe hierfür sind die Steigerung des Selbstwertgefühls, die Entwicklung der sozialen Kompetenz, das Erlernen neuer Fähigkeiten, die Zielsetzung (mentale Vorstellung von Zielen), der Abbau von Ängsten und Lampenfieber sowie allgemein die Steigerung der Lebenszufriedenheit. Ziel der Sitzungen ist es, die Stärken und Ressourcen des Klienten gemeinsam zu erarbeiten, damit diese in kritischen Situationen besser abgerufen werden können.

 

2. Risiken und Schwierigkeiten beim Einsatz der Hypnose

Das Anwenden von Hypnose birgt auch Risiken. Bekannt sind in der Hypnose Retraumatisierungen durch reaktivierte belastende Erinnerungen in Trance. Diese werden durch einen unsachgemäßen Umgang wahrscheinlicher. Daher ist es essentiell, dass der praktizierende Hypnotiseur bzw. Coach über einen ausreichend fachlichen Hintergrund verfügt, um evtl. auftretende Schwierigkeiten einordnen und adäquate Lösungsmöglichkeiten anbieten zu können.

Neben den Risiken haben in der Vergangenheit Showhypnose und der Einsatz von Hypnose in diversen Filmen ein verzerrtes Bild vermittelt. Darin wird der Eindruck erweckt, dass es sich um einen Zustand der Willenslosigkeit handelt, in welchem der Hypnotisierte sich zum Gespött der Zuschauer macht und im Alltag Handlungen vollbringt, welche er für gewöhnlich nicht machen würde.

Darüber hinaus haben sich auch bestimmte Erwartungshaltungen bezüglich der Wirksamkeit von Hypnose entwickelt. Diese umfassen die Ansicht, dass die Hypnose, ähnlich wie ein chirurgischer Eingriff, negative Verhaltens-, Emotions- oder Gedankenmuster ohne eigenes Zutun verändern kann.

 

Erwartungshaltung des Klienten vorab klären

Daher empfiehlt es sich in den ersten Gesprächen zwischen Coach und Klient, die Möglichkeiten und Grenzen der Hypnose zu thematisieren und dem Klienten ein realistisches Bild der Hypnosetherapie zu vermitteln, indem die Erwartungshaltung angepasst wird und die Bedenken gelindert werden. Außerdem existieren zahlreiche Techniken, welche dem Klienten in den Sitzungen Sicherheit geben.

 

3. Welche Hypnose-Techniken können im Coaching angewendet werden?

Die Techniken in der Hypnotherapie variieren von Therapeut zu Therapeut und von Anliegen zu Anliegen. An dieser Stelle wird die Arbeit mit den eigenen Ressourcen vorgestellt.    

Die Ressourcenarbeit ist der wichtigste Beitrag, den die Elemente der Hypnose für das Coaching bereitstellen. Hintergrund der Arbeit mit den Ressourcen ist, dass der Klient viele Lösungsmöglichkeiten und Kompetenzen zur Bewältigung von kritischen Situationen bereits in sich trägt. Konkrete Techniken sind das Visualisieren von erfolgreichen Situationen in der Vergangenheit mit den dort gezeigten Kompetenzen, das bildliche Vorstellen der eigenen Ressourcen durch gezielte Abstraktionen oder das Vorstellen von Tier-und Pflanzenbildern, welche die gewünschten Fähigkeiten oder Eigenschaften in sich tragen.

 

Fazit

Die Hypnose kann gerade im Business-Coaching einen wertvollen Beitrag leisten. Sie kann den Zugang des Klienten zu seinen Emotionen und unbewussten Ressourcen verbessern, die Gesprächsführung des Coachs verfeinern und vergangene oder zukünftige Situationen bildlicher und damit realer werden lassen. Letztlich dient die Hypnose zur Verbesserung des Transfers zwischen dem Erarbeiteten im Coaching und der Anwendung im Alltag des Klienten.

Quellen:

  • Revenstorf, Dirk et al. (2003). Expertise zur wissenschaftlichen Evidenz der Hypnotherapie. Expertise für den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie. Abgerufen am 10.07.2014: www.meg-tuebingen.de/downloads/Expertise.pdf.
  • Erickson, Milton H. & Rossi, Ernest L. (2007). Hypnotherapie. Aufbau, Beispiele, Forschungen. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Schwegler, Christian (2014). Grundkurs Hypnotherapie. Kaltenkirchen: Mad Man´s Magic.

Human Resource & Sport Consulting

Inhaber: Benjamin Koch (Dipl.Psych)

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